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Karpaltunnelspaltung in Tübingen
Das Karpaltunnelsyndrom (Brachialgia paraesthetica nocturna) ist das häufigste und gleichzeitig bekannteste periphere Nervenengpasssyndrom.
Die Nervenstämme durchlaufen an den Extremitäten natürliche Engstellen. Kommt es in diesem Bereich zur weiteren Einengung, so entsteht am betroffenen Nerv ein Druckschaden. In diesem Fall spricht man von einem peripheren Nervenengpasssyndrom. Das Geschehen kann sich akut entwickeln, meistens entsteht es jedoch allmählich über einen längeren Zeitraum. Je nach Qualität des betroffenen Nervs – motorisch, sensibel oder gemischt motorisch-sensibel – kommt es zu entsprechenden Ausfallerscheinungen: Pelzigkeitsgefühl, Muskelverschmächtigung, Kraftminderung und andere.
Helfen kann hier ein operativer Eingriff zur Schmerzlinderung und Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit.
Erfahren Sie alles rund um die Behandlung des Karpaltunnelsyndroms im Folgenden sowie in einem persönlichen und unverbindlichen Beratungsgespräch mit unseren Fachärzten.
Kurzinfo – Auf einen Blick
Welche Symptome treten infolge eines Karpaltunnelsyndroms auf?
Das Karpaltunnelsyndrom ist das periphere Engpasssyndrom des Mittelnervs (Nervus medianus) im Bereich des Handwurzelkanals (Karpalkanal). Dessen Boden und Seitenwände werden von den Handwurzelknochen gebildet. Überdacht wird der knöcherne Kanal vom „Retinaculum flexorum“, einer sehr straffen Bandstruktur. Zusammen mit dem Nervus medianus verlaufen die oberflächlichen und tiefen Fingerbeugesehnen sowie die lange Daumenbeugesehne durch diesen Karpalkanal.
Bekannte Symptome im Zusammenhang mit einem Karpaltunnelsyndrom sind:
- Nächtliches Aufwachen, verbunden mit Taubheit und Besserung durch Schütteln der Hand
- Schmerzen
- Taubheit des Daumens, des Zeige- und Mittelfingers und der daumenseitigen Hälfte des Ringfingers
- Bei fortschreitender Erkrankung Muskelschwäche des Daumens
Welche Ursachen hat das Karpaltunnelsyndrom?
Kommt es zur Inhaltsvermehrung im Karpalkanal oder verkleinert sich das Volumen des Kanals bei gleichbleibendem Inhalt, erhöht sich der mechanische Druck auf den Nervus medianus. Hierdurch wird die Blutzufuhr zum Nerven gedrosselt, und es entsteht ein Karpaltunnelsyndrom.
Wie kommt es zur Vermehrung des Karpalkanalinhalts?
Geschwülste, wie z.B. Blutschwämme, atypische Muskeln und vor allem die Verdickung des Beugesehnengleitgewebes sind hier zu nennen. Bei Brüchen der Speiche am Handgelenk kann es zur Verkippung der Eingangsebene in den Karpalkanal kommen, wodurch ein Karpaltunnelsyndrom entstehen kann. Insgesamt gibt es viele Ursachen für diese Erkrankung.
Patientinnen und Patienten mit einem Karpaltunnelsyndrom berichten anfänglich über Schmerzen sowie Einschlaf- und Pelzigkeitsgefühle des Daumens, Zeige- und Mittelfingers und der daumenseitigen Hälfte des Ringfingers, insbesondere nachts. Durch Schütteln der Hände verschwindet die Symptomatik oft, jedoch nur vorübergehend.
Warum treten die Beschwerden gerade nachts auf?
Die Symptome sind anfänglich durch eine Minderdurchblutung des Nervs bedingt. In der Nacht sinkt einerseits der arterielle Blutdruck im Allgemeinen ab, andererseits verringert sich bei fehlender Muskelpumpe der Blutrückstrom zum Herzen, es kommt also zu einer venösen Stauung. Dies führt zu einer Verschlechterung der durch die Druckerhöhung im Karpalkanal schon reduzierten Durchblutung des Nervus medianus.
In der Folge entstehen Missempfindungen im Versorgungsgebiet des Nervs. Bei Fortbestehen der Erkrankung sind die betroffenen Finger auch tagsüber taub und schließlich ständig pelzig. Die Berührungsempfindlichkeit (Sensibilität) der ersten drei Finger ist für die Funktion von großer Bedeutung. Ohne diese sind die Finger „blind“, es fehlt das Fingerspitzengefühl, so dass besonders feine Arbeiten, wie das Zuknöpfen des Kragenknopfes oder das Zählen von Kleingeld aus dem Geldbeutel, nicht mehr möglich sind. Dann berichten die Patienten oft über Schmerzen, und dass ihnen häufig morgens Gegenstände aus der Hand fallen.
Im weit fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung zeigt sich eine motorische Lähmung mit Verschmächtigung der Daumenballenmuskulatur als Zeichen einer hochgradigen Einschnürung des Nervus medianus im Karpalkanal.
Diagnosestellung des Karpaltunnelsyndroms im Aestheticum Tübingen
Hand- und Handgelenkbeschwerden sollten von einem Spezialisten für eine korrekte Diagnose und Behandlung bewertet werden. Die Diagnose des Karpaltunnelsyndroms erfolgt anhand der Anamnese, der körperlichen Untersuchung und einer neurologischen Untersuchung der Nervenleitgeschwindigkeit bei einem/einer Neurologen/in (Nervenarzt/ärztin).
Anfangs besteht meist nur eine leichte Taubheit von wechselnder Intensität. Bei der klinischen Untersuchung eines möglichen Karpaltunnelsyndroms werden spezielle Funktionstests durchgeführt und unter anderem die Sensibilität mittels der Zwei-Punkt-Diskrimination nach Weber untersucht. Die Diagnosestellung wird bei uns immer durch eine neurologische Untersuchung beim Facharzt bzw. bei der Fachärztin unterstützt. Sie erleichtern uns den Ablauf, wenn Sie sich bereits mit einem neurologischen Untersuchungsergebnis bei uns vorstellen, was meistens durch den/die Hausarzt/ärztin veranlasst wird.
Sind wir zu dem Schluss gekommen, dass Sie an einem Karpaltunnelsyndrom leiden, muss beurteilt werden, ob eine konservative Behandlung möglich oder eher eine Operation sinnvoll ist. Dies wird anhand Ihrer Beschwerden und Messwerte der neurologischen Untersuchung entschieden.
Das Beratungsgespräch im Aestheticum Tübingen
In einer persönlichen Beratung stellen wir die Möglichkeiten und Notwendigkeit einer Behandlung heraus. Neben einer genauen Untersuchung der Hand klären wir alle Ihre Fragen umfassend und gehen zudem auf Risiken und Alternativen zur Operation ein.
Sind Sie mit Ihrem behandelnden Arzt im Aestheticum Tübingen zu dem Ergebnis gekommen, dass eine Karpaltunnelspaltung für Sie die gewünschte und richtige Therapie darstellt, folgen eine ausführliche Aufklärung und die weitere Planung.
Übernahme der Kosten durch die Krankenversicherung
Da wir eine Privatklinik sind, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen in der Regel die Kosten der bei uns durchgeführten handchirurgischen Behandlungen nicht. In einigen Fällen kann durch besonderes Bestreben unserer Patientinnen und Patienten eine Kostenübernahme erfolgen. Dies müssten Sie direkt mit Ihrer zuständigen Krankenkasse abklären. Eine Kostenübernahme durch die privaten Krankenversicherungen ist bei medizinisch indizierten Eingriffen prinzipiell möglich.
Konservative Behandlungsoptionen in unserer Tübinger Klinik
Wir zeigen Ihnen mögliche konservative Behandlungsmöglichkeiten zur nicht-operativen Heilung eines Karpaltunnelsyndroms auf. Diese Optionen variieren je nach Schweregrad der Erkrankung, so dass in einigen Fällen eine Operation die einzige erfolgreiche Methode darstellt.
Konservative Behandlungsmöglichkeiten können sein:
- Behandlung medizinischer Grunderkrankungen (Diabetes, Sehnenscheidenentzündungen, Arthritis etc.)
- Symptomlinderung durch Kühlung (5-15 Minuten, 3-4 x täglich)
- Tragen einer Nachtlagerungsschiene
- Nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAID’s) gegen Schmerzen und Entzündungen (z.B. Ibuprofen, Voltaren etc.)
- Steroid-Injektionen in den Karpalkanal zur Reduktion von Entzündungen
Bestehen die Beschwerden erst kurzfristig, kann eine spontane Besserung abgewartet werden. Bei einem längerfristig bestehenden Karpaltunnelsyndrom sollte jedoch eine Operation durchgeführt werden, um eine unwiderrufliche Schädigung des Nervs zu vermeiden.
Welche Vorbereitungen müssen vor einer Karpaltunnelspaltung erfolgen?
Zur Vorbereitung auf die operative Spaltung des Karpaltunnels klären wir alle möglichen Risiken sowie den OP-Ablauf genauestens mit Ihnen ab. Ein Gespräch mit dem zuständigen Narkosearzt bzw. der Narkoseärztin senkt das Risiko für Nebenwirkungen aus der Anästhesie. Gegebenenfalls ist die Durchführung einer Blutentnahme und einer EKG-Untersuchung über Ihre/n Hausarzt/ärztin sinnvoll.
Wie läuft die Karpaltunnelspaltung im Aestheticum Tübingen ab?
Der Eingriff zur Behandlung des Karpaltunnelsyndroms erfolgt nach entsprechender Vorbereitung ambulant in Lokalanästhesie, Plexusanästhesie oder Vollnarkose. Der behandelnde Facharzt nimmt einen kleinen, etwa vier Zentimeter langen längsverlaufenden Schnitt über dem beugeseitigen Handgelenk vor. Er löst daraufhin den engen Teil des Bandes. Der Schnitt wird mit einigen Nähten verschlossen und einem sterilen Verband abgedeckt.
Nach einer kurzen Überwachungszeit nach dem Eingriff können Sie sich von Ihrer Kontaktperson abholen lassen.
Die richtige Nachsorge nach einer Karpaltunnel-Operation
Nach der Behandlung sollten Sie sich unbedingt an die vorgegebene Nachsorge halten, um eine schnelle und risikoarme Regeneration zu erreichen.
Die folgenden Punkte gilt es einzuhalten:
Schonung
Überanstrengen Sie sich in den ersten Tagen nach der OP nicht und gönnen Sie Ihrer Hand etwas Ruhe. Lagern Sie den betroffenen Arm möglichst über Herzhöhe, wodurch Sie Schwellungen reduzieren können. Führen Sie zusätzlich mehrfach täglich aktive und passive Bewegungsübungen (5-10 Minuten pro Tag) mit voller Fingerstreckung und Beugung durch, um ein Vernarben der Sehne zu vermeiden. Schmerzen und bestehende Schwellungen lindern Sie überdies am besten mittels gekühlter Gelkissen.
Pflege
Hygiene nimmt nach einem handchirurgischen Eingriff höchste Priorität ein. Halten Sie daher den Verband sowie den chirurgischen Schnitt unbedingt sauber und trocken. Decken Sie den Bereich beim Baden oder Duschen mit einer Tüte ab. Der Verband wird in der Regel nach einer Woche entfernt und durch ein Pflaster ersetzt, wodurch die volle Bewegung der Finger gefördert wird.
Ernährung und Einschränkungen
Ernähren Sie sich nach der Behandlung ausgewogen und trinken Sie viel alkoholfreie und koffeinfreie Getränke. Verzichten Sie mindestens 6 Wochen vor und nach der Karpaltunneloperation auf Nikotinkonsum. So schaffen Sie die besten Voraussetzungen, um zum einen Ihre Operationsrisiken zu reduzieren und zum anderen die Regeneration und das postoperative Ergebnis zu optimieren.
Weiterhin sind ausgedehnte sportliche Betätigung, Saunabesuche und das Heben schwerer Lasten über 5 kg für mindestens 4 Wochen zu vermeiden.
Nachsorge und Kontrollen
Wund- und Nachkontrollen erfolgen in regelmäßiger Abfolge nach der Behandlung des Karpaltunnelsyndroms, zunächst nach 1 bis 2 Tagen. Anschließend wird die Weiterbehandlung in der Regel durch den/die Hausarzt/ärztin, den/die Unfallchirurg/in oder eine/n Orthopäden/in übernommen. Der Fadenzug erfolgt üblicherweise um den 14. Tag nach der Operation.
Vereinbaren Sie Ihre Termine zur Nachuntersuchung wie empfohlen, und halten Sie sich bitte an die vereinbarten Termine.
Risiken und Komplikationen der Karpaltunnel-Behandlung
Wie bei jeder Operation bestehen auch bei der Behandlung des Karpaltunnelsyndroms potenzielle Risiken. Die Entscheidung, die Karpaltunnelspaltung durchzuführen, wird getroffen, weil die Vorteile der Operation die möglichen Nachteile überwiegen. Es ist wichtig, dass Sie vor der Operation über diese Risiken informiert werden.
Komplikationen können sich auf die körperliche Gesundheit auswirken oder speziell die Hand betreffen. Fast jede Krankheit kann auftreten, so dass diese Liste nicht vollständig ist:
- Blutverlust, Schwellung, Bluterguss, Schmerzen bis zum Funktionsausfall der Hand
- Infektionen
- Nervenschäden, die zu Schwäche, Lähmung oder Gefühlsverlust im Handbereich führen
- Steifigkeit der Hand und Finger
- Wiederauftreten des Karpaltunnelsyndroms, wenn das Band nicht ausreichend gelöst ist
- Allergische Reaktion auf Medikamente
- Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenversagen, Lungenentzündung, Blasenentzündungen
- Komplikationen durch Nervenblockaden wie Infektionen oder Nervenschäden
Die Risiken werden durch folgende Faktoren erhöht:
- Ungesunde Ernährung
- Nikotin- und deutlicher Alkohol-Konsum
- Chronische Krankheiten
- Hochdosierter Steroideinsatz (z.B. Kortison)
- Fortgeschrittenes Alter (über 60 Jahre)
Durch die Expertise unserer erfahrenen Fachärzte sowie unter Einhaltung der empfohlenen Nachsorge können die OP-Risiken jedoch deutlich gesenkt werden.
Wie ist die Prognose für eine dauerhafte Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit der Hand?
Die Ergebnisse einer Karpaltunnel-Operation sind normalerweise sehr gut. Bestanden nicht schon vor der Operation starke Gefühlsausfälle oder Muskelschwächen, wird in der Regel das normale Gefühl wieder erreicht, was jedoch manchmal bis zu einem halben Jahr dauern kann, bis sich der Nerv wieder erholt hat. Bestand jedoch bereits ein langjähriges schweres Karpaltunnelsyndrom, kann ein Dauerschaden im Sinne eines bleibenden Gefühlsverlustes verbleiben. Vor allem eine eingetretene Muskelschwäche ist oft nicht mehr reversibel.
Kontakt und Informationsmaterial
Sie haben Fragen, möchten detailliertes Infomaterial bestellen oder wünschen ein unverbindliches Angebot zur Behandlung eines Karpaltunnelsyndroms? Kontaktieren Sie uns ganz einfach telefonisch oder über unser Kontaktformular. Wir freuen uns über Ihre Anfrage und empfangen Sie gern zu einem persönlichen und unverbindlichen Beratungsgespräch im Aestheticum Tübingen.
Rufen Sie uns gerne an oder vereinbaren Sie ein unverbindliches Beratungsgespräch.
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