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Erst bilden sich Knötchen in der Handinnenfläche, dann lassen sich meist Klein- und Ringfinger nicht mehr durchstrecken: Morbus Dupuytren betrifft hauptsächlich Männer und scheint erblich bedingt zu sein. Um was für eine Erkrankung handelt es sich und wie kann sie behandelt werden? In diesem Beitrag klären wir Sie über Behandlungsmethoden und Erfolgsaussichten auf.
Was ist Morbus Dupuytren?
Bei Morbus Dupuytren handelt es sich um eine Krankheit, die das Bindegewebe der Handinnenflächen betrifft. Die Krankheit ist gutartig, jedoch lassen sich die Finger bei weiterem Verlauf nicht mehr strecken; sie bleiben gekrümmt. Die Morbus-Dupuytren-Ursachen sind nicht abschließend geklärt, jedoch kann ein erblicher Zusammenhang vermutet werden. Zuerst bilden sich kleine gutartige Wucherungen in Form von Knoten an den Sehnen, die letztlich Gewebsstränge bilden, welche die Finger an der Streckung hindern. Alle Finger an beiden Händen können betroffen sein, zumeist sind es jedoch der vierte und fünfte Finger.
Ähnlich verhält es sich mit Morbus Ledderhose, hier sind die Füße von ähnlichen Knötchen an der Fußsohle betroffen, welche den Patienten auch beim Laufen behindern. Bei beiden Krankheiten handelt es sich um sogenannte Fibromatosen. Zumeist haben die Betroffenen keine Schmerzen, lediglich werden sie durch die Fingerstellung im Ausführen alltäglicher Arbeiten behindert.
Die Krankheit verläuft individuell sehr unterschiedlich. Während sie sich bei einigen Patienten langsam über Jahre hinweg entwickelt und sich nur wenig verschlimmert, zeigt sich bei manchen Patienten ein sehr schneller Verlauf mit Verkrümmung der Finger innerhalb weniger Monate.
Morbus Dupuytren – OP unumgänglich?
Die Krankheit wird auch Dupuytren-Kontraktur genannt. Je nach Krankheitsausprägung kann es ratsam sein, zuerst mit milden Mitteln gegen ein Fortschreiten der Krankheit anzukämpfen. Darunter können Massagen oder Krankengymnastik fallen, bei denen die Finger- und Handsehnen gestreckt werden. Ist die Hand jedoch zunehmend in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt und der Patient nicht mehr in der Lage, seine Hand richtig zu nutzen, stellt eine Operation des Morbus Dupuytren die beste Wahl der Behandlung dar.
Mittels OP wird in der plastischen Chirurgie durch die Entfernung des veränderten Bindegewebes die Beweglichkeit der Hand wieder hergestellt, nicht die Krankheit geheilt. Nach der Operation sollte auf die richtige Nachsorge geachtet werden. Neben der Wundversorgung zählt dazu die erhöhte Lagerung sowie Schonung der Hand bis zur Ausheilung.
Morbus Dupuytren Übungen
Sinnvolle Übungen sind solche, die auf die Erhaltung der Beweglichkeit der Finger abzielen. Dennoch sollte erwähnt werden, dass die Übungen die Erkrankung nur lindern können. Zwar mag das Fortschreiten der Kontraktion stagnieren, der Verlauf der Krankheit lässt sich damit jedoch nicht aufhalten. Möchten Sie eigenständig Übungen durchführen, sollten Sie darauf achten, dass möglicherweise auftretende Schmerzen nach den Übungen wieder verschwinden. Ist dies nicht der Fall, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Physiotherapeuten, bevor Sie die Übungen eigenständig wiederholen.
Mögliche Übungen bei Morbus Dupuytren:
- Formen Sie mit der betroffenen Hand eine Faust. Öffnen Sie die Faust, bis die maximale Streckung erreicht ist und halten Sie diese Position für 5 Sekunden, bevor Sie die Hand wieder zur Faust ballen. Wiederholen Sie die Übung pro Satz 10 bis 15 mal und führen Sie 2 bis 3 Sätze aus.
- Legen Sie die betroffene Hand mit der Innenseite flach auf den Tisch und heben Sie die Finger einzeln an. Stellen Sie dabei sicher, dass die restlichen Finger, weiterhin auf dem Tisch bleiben. Führen Sie diese Übung mit jedem Finger der Hand durch und beginnen Sie dann von vorne. Wiederholen Sie 10 bis 15 Durchgänge, dies entspricht einem Satz. Führen Sie 2 bis 3 Sätze aus.
- Setzen Sie den Ellbogen der betroffenen Seite auf den Tisch auf. Halten Sie die Handfläche nach oben und strecken den kleinen Finger. Unterstützen Sie die Streckung mit der anderen Hand, bis Sie ein Ziehen fühlen. Dieses Ziehen sollte nicht weh tun. Strecken Sie so jeden Finger für mindestens 30 Sekunden und wiederholen die Übung 2 bis 3 Mal.Führen Sie alle Übungen 2 bis 3 Mal pro Woche aus.
Morbus Dupuytren – welche Hausmittel helfen?
Neben den Übungen, die Sie alleine zuhause durchführen können, gibt es keine Hausmittel, die gegen die Dupuytrensche Kontraktur helfen. Bei Verdacht auf die Erkrankung sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen, der erst die Diagnose stellen wird, bevor das weitere Vorgehen besprochen wird. Ein Medikament gegen Morbus Dupuytren gibt es bisher leider nicht.
Nadelfasziotomie
Ohne operativen Eingriff kommt die sogenannte perkutane Nadelfasziotomie aus. Bei dieser minimal-invasiven Behandlung wird eine feine Nadel durch die Haut in das betroffene Bindegewebe eingeführt, um den Strang damit zu durchtrennen. Die Kontraktur wird folglich gelockert, wodurch sich die Beweglichkeit der Finger verbessert. So kann die Handfunktion schnell wiederhergestellt werden. Leider ist die Rezidivrate, also das Wiederauftreten der Krankheit, hierbei etwas höher als beim konventionellen operativen Vorgehen. So können sich Knoten und Stränge zurückbilden, wodurch eine erneute Behandlung erforderlich wird. In fortgeschrittenen Stadien mit starken Kontraktionen wird in der Regel zu einer chirurgischen Behandlung geraten.
Hilft es bei Morbus Dupuytren die Ernährung umzustellen?
Bisher gibt es keine Erkenntnisse über eine Verbesserung der Symptome mit einer Ernährungsumstellung. Viele Menschen hoffen, über ihre Nahrungsmittelwahl ihre Krankheiten lindern zu können. Bei vielen anderen Erkrankungen mag eine gewisse Diät helfen, zur Dupuytren-Kontraktur gibt es jedoch keinerlei Anhaltspunkte auf Besserung.
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