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Hyaluronsäure: Wirkung von Cremes, Kapseln und Spritzen

Dr. medic. Codrin Ivascu
Dr. medic. Codrin Ivascu am 23.01.2023
Hyaluronsäure: Wirkung von Cremes, Kapseln und Spritzen

Hyaluronsäure ist in aller Munde. Etliche Produkte, darunter Kapseln, Cremes oder auch Injektionen zur Unterspritzung werden angeboten und versprechen verjüngende Effekte. Wann ist eine Hyaluronsäure-Unterspritzung eine Alternative zu Botox-Behandlungen? Was ist Hyaluronsäure überhaupt und wie wirkt sie? In diesem Beitrag wollen wir Sie dazu aufklären und Klarheit über die Möglichkeiten einer Hyaluronsäurebehandlung schaffen.

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Dr. medic. Codrin Ivascu

Dr. medic. Codrin Ivascu

Dr. medic. Codrin Ivascu ist Spezialist in der Ästhetischen Medizin. Seine Behandlungsschwerpunkte liegen im Bereich der minimal-invasiven Injektionsbehandlungen mit Fillern oder Muskelrelaxans. Im Aestheticum Tübingen profitieren seine Patientinnen und Patienten besonders von seiner tiefgreifenden Erfahrung im Bereich der Anti-Aging-Medizin mit Biostimulatoren. Als anerkannter Experte auf diesem Gebiet gibt Dr. medic. Codrin Ivascu sein Wissen regelmäßig an andere Ärzte weiter.

Inhalt

    Was ist Hyaluronsäure?

    Um zu verstehen, wie Hyaluronsäure wirkt, müssen wir erstmal verstehen, was sie überhaupt ist. Genau genommen ist die richtige, wissenschaftliche Bezeichnung seit einigen Jahren Hyaluronan. In der Kosmetik hat sich der Begriff Hyaluron durchgesetzt. Gemeint ist aber mit allen Begriffen derselbe Stoff. Hyaluronsäure ist ein Wasser bindender Mehrfachzucker (Polysaccharid), der fast in jeder Zelle des Körpers vorkommt.

    Vor allem in Knorpel, Gelenkflüssigkeit und Knochen sorgt Hyaluron für eine reibungsfreie Mechanik. In der Haut dient die Substanz der Feuchtigkeitsversorgung sowie der Elastizität und führt zu einem strafferen Hautbild. Die Hauptfunktion der Hyaluronsäure im Körper ist die Wasserbindung. Über die Jahre geht der natürliche Anteil an Hyaluronsäure jedoch zurück. Das macht sich in der Haut mit einer Neigung zur Faltenbildung bemerkbar, oder in den Gelenken durch Verschleiß. Da ist es naheliegend, dass man etwas dagegen unternehmen möchte. Auf dem Markt gibt es viele unterschiedliche Präparate, die Hilfe versprechen.

    Was kann Hyaluronsäure?

    Hyaluronsäure ist Bestandteil fast aller Zellen. Sie findet sich vor allem in den Zellzwischenräumen im menschlichen Körper und hat viele positive Eigenschaften. In der Gelenkflüssigkeit fungiert sie etwa als Schmiermittel und sorgt für einen reibungsfreien Bewegungsablauf. Ihre Fähigkeit, Wasser zu binden machen sich viele Produkte zunutze – ein Gramm unvernetzte Hyaluronsäure kann bis zu 6 Liter Wasser binden. Wichtig für die Wirksamkeit ist die Molekülgröße und wie stark die Verbindung vernetzt ist. Aber was macht wirklich Sinn und was ist rausgeschmissenes Geld?

    Hyaluronsäure in Cremes

    Viele Produkte werben damit, dass sie Hyaluron enthalten. Jedoch wird oft bei der Mengenangabe geschummelt, da hierbei die Menge an Hyaluron-Wasser-Gemisch angegeben wird und nicht die reine Hyaluronmenge, welche tatsächlich sehr niedrig ausfällt. Die angegebenen Prozentzahlen sollen einen hohen Wirkstoffgehalt vortäuschen. Viel hilft allerdings nicht immer viel, so dass Produkte mit zu hohem Hyaluronsäuregehalt nicht angenehm auf der Haut sind und dazu neigen abzurollen. Oft wird zudem auf den Produkten die Molekülgröße nicht angegeben; man weiß also nicht, ob es sich um hoch- oder niedrigmolekulare Verbindungen handelt.

    Hochmolekular bedeutet, dass die Verbindungen sehr groß sind. Das heißt, dass sie nicht in die Haut einziehen können, da sie die oberste Hautschicht nicht durchdringen können. Sie helfen nur oberflächlich und demnach nur kurzzeitig, die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen. Je kleiner die Molekülgröße, desto tiefer kann die Hyaluronsäure in die Haut eindringen und helfen, Wasser zu binden. Produkte mit einfachen Verbindungen sind sehr teuer und noch recht neu auf dem Markt. Die Produkte können helfen, die Faltenbildung hinauszuzögern und die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen. Ein probates langfristiges Mittel gegen bereits bestehende Falten sind sie jedoch nicht. Werden die Produkte nicht mehr angewendet, verfliegt außerdem der geringe Effekt schnell.

    Hyaluronsäure in Kapseln

    Auch Nahrungsergänzungsmittel werben mit Hyaluronsäure als Inhaltsstoff, der bei Gelenksbeschwerden helfen oder glattere Haut verschaffen soll. Allerdings gibt es bisher keinerlei wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit. Über die Nahrung aufgenommenes Hyaluron wird nämlich im Magen und Darm abgebaut und kann daher nicht an den gewünschten Stellen Effekte erzielen. Dass Nahrungsergänzungsmittel mit Hyaluronsäure zu einer glatteren Haut und beweglicheren Gelenken beitragen, ist nicht bewiesen. Anbieter von hyaluronsäurehaltigen Nahrungsergänzungsmitteln dürfen diese entsprechend nicht mit Gesundheitsversprechen bewerben.

    Nachgewiesenermaßen wirkungsvoll sind dagegen zum Beispiel Vitamin A und Vitamin C. Vitamin A unterstützt die Hauterneuerung, Vitamin C wirkt antioxidativ und unterstützt die Kollagenproduktion und -neubildung, was sichtbare Effekte auf die Haut haben kann. Aber wie immer gilt auch hier: Nahrungsergänzungsmittel ersetzen keinen gesunden Lebensstil. Denn wissenschaftlich belegt sind vor allem die negativen Folgen von Sonne, Nikotin und oxidativem Stress für das Hautbild.

    Hyaluronsäure in Injektionen

    Langfristige Wirkung gegen Falten kann man jedoch mit hochqualitativen Hyaluron-Behandlungen erzielen. Da die Hyaluronsäure bioidentisch ist, also ein körpereigener Stoff, sind keine nennenswerten Reaktionen gegen sie zu befürchten. Auch kommt es jedoch auf die Verkettung der verschiedenen Präparate an. So wird bei größerem Volumenaufbau, etwa an den Wangen, auf größere Molekülverbindungen gesetzt, welche als Depot in die Haut gebracht werden. Die größere Molekülgröße hat den positiven Effekt, dass diese Hyaluronsäure mehr Hebekapazität besitzt und auch langsamer abgebaut wird. Kleine bis mittelschwere Falten werden mit feineren Hyaluronsäuren mit kleineren Molekülgrößen unterspritzt, damit sich diese unauffällig in das Hautbild einfügen. Hier baut sich der Wirkstoff aber auch schneller wieder ab.

    Generell ist die Haltbarkeit von der unterspritzten Haut- oder Geweberegion abhängig. So hat das Gewebe in den Wangen, der Schläfe und dem Unterlid einen geringen Stoffwechsel, die Hyaluronsäure wird dort langsamer abgebaut. Die Lippe hingegen ist stark durchblutet und baut so auch hochmolekulare Hyaluron-Präparate schneller wieder ab. Hyaluronsäure wird durch das Enzym Hyaluronidase, welches natürlicherweise in jeder Region des Körpers vorkommt, abgebaut. Ebenso kann die angewandte Technik bei der Unterspritzung maßgeblich zu ihrer Haltbarkeit beitragen. Deshalb ist es wichtig, sich nur in die Hände von absoluten Expert:innen wie ausgebildeten und erfahrenen Fachärzt:innen der Plastischen Chirurgie und Dermatologie zu begeben, welche mit hochwertigen Präparaten und sicheren Techniken arbeiten.

    Welche Hyaluronsäure hält am längsten?

    Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Hyaluronsäure-Injektionen im Vergleich zu allen anderen oben genannten Produkten grundsätzlich die langanhaltendste Wirkung gegen Falten haben. Im Einzelnen ist diese abhängig vom Präparat, von der behandelten Stelle sowie der gewählten Injektions-Technik. Die Unterspritzung mit Hyaluron kann 6 bis 36 Monate lang halten, bevor der Körper die Hyaluronsäure wieder vollständig abgebaut hat.

    Hyaluron wird bei statischen Falten eingesetzt, also Falten wie die Mundwinkelfalte, die sich vor allem in Ruhe zeigt. Hier kann durch Volumengabe eine deutliche Verbesserung erzielt werden. Um die Entstehung dynamischer Falten, also Falten die durch Bewegung der mimischen Muskulatur entstehen, zu verlangsamen, empfiehlt sich eine Botox-Behandlung. Falten wie z.B. die Zornesfalte bilden sich im Gesicht durch die Benutzung der Gesichtsmuskeln. Werden die entsprechenden Muskeln mit Botox behandelt, zieht die Haut sich nicht mehr so stark an der gleichen Stelle zusammen, dadurch kann sie sich entspannen, und die Faltentiefe verringert sich. Der gewünschte Effekt ist dosisabhängig, somit kann je nach Wunsch eine nur leichte oder stärkere Milderung der mimischen Muskelaktivität erreicht werden.

    Was wirkt gegen Hyaluronsäure?

    Sollte man mit dem Ergebnis der Hyaluronsäure-Unterspritzung nicht zufrieden sein, besteht die Möglichkeit, die Hyaluronsäure aufzulösen, bevor der Körper sie vollständig abgebaut hat. Möglich ist das mit dem Enzym Hyaluronidase, welches als Lösung erhältlich ist. Injiziert bricht diese die Querverbindungen der Hyaluronsäure auf und ermöglicht so innerhalb von Stunden den Abfluss über das Lymphsystem.

    Diese Möglichkeit des „doppelten Bodens“ sowie ihre bioidentischen Eigenschaften machen die Hyaluronsäure zum Goldstandard der modernen minimal-invasiven Faltenbehandlung.

    Privatklinik für Plastische und Ästhetische Medizin

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